Rahmengeschichte:
Der ewige Kampf Schottlands um die englische Vorherrschaft, der auch schon in zahlreichen Filmen thematisiert wurde, ist Thema unseres Sommerlagers. Die Rahmengeschichte beginnt mit einem großen Fest. Der Rat der Ältesten versammelt alle Schotten, um die rückkehrenden Landsleute (die gerade angekommenen Wi/Wö) zu feiern, die die Engländer zurückgeschlagen haben. Es gibt zu trinken, es wird getanzt, alle glauben, Schottland ist frei. Doch dann die Wende. Papst Axel XXII. tritt auf. Er ist der Meinung, Schottland sei noch nicht reif, frei zu sein. Die Bevölkerung muss beweisen, dass sie alleine überleben kann. Er will sich das in einigen Tagen ansehen.
Die Kinder und Jugendlichen werden in Clans eingeteilt. In diesen Gruppen, quer durch die Altersstufen der Pfadfinder, müssen sie einige Aufgaben erledigen, um zu beweisen, dass Schottland frei sein kann. Sie haben einen eigenen Namen, müssen sich ein eigenes Wappen gestalten und üben einen selbst ausgedachten Erkennungsruf ein.
Und dann geht’s los: Vom Chaos in die Wirtschaft! Im Zuge eines ganztägigen Spieles müssen die Clans die Wirtschaft Schottlands zum Laufen bringen. Allerdings sind unsere tapferen Schotten völlig Mittellos. Zwar verfügt jeder Clan in seinem Herrschaftsgebiet über gewisse Rohstoffe, aber mit den meisten davon können sie ohne zusätzliche Investitionen oder die Hilfe der anderen Clans nichts anfangen. Ein Kredit muss her. Und bei dem muss man wohl oder übel auf die reichen Engländer (diese Rolle übernehmen die PfadfinderführerInnen für diesen Tag liebend gern) zurückgreifen. Aber es ist ja nur vorübergehend und schließlich führt der Weg über die kurzzeitig erhöhte Abhängigkeit in die Unabhängigkeit* Mit vereinten Kräften, dem Kredit und guten Ideen machen sich die einzelnen Gruppen ans Werk. Sie pilgern in die schottische Hauptstadt Edinborough (in unserem Fall die Terrasse des Landecker Pfadfinderheims) und schauen, was der Marktplatz alles zu bieten hat. Sie erstehen Wolle, etwas Stoff, Socken und nehmen die ersten Jobangebote an. Mit den Produkten vom Markt und den Rohstoffen der einzelnen Clans stellen sie dann auch gleich Schafe, Pferde und Geldsäckchen her, die sie später am Markt verkaufen können. Arbeitsplätze im Restaurant, im Café, im Unterhaltungsbereich oder im Friseursalon werden gerne angenommen. Dienstleistungen und Produkte können aber auch selbst von den Kindern und Jugendlichen ausgedacht werden * Angebot und Nachfrage bestimmen natürlich auch den Markt in Edinborough! So freuen sich die Engländer bald über ihre ersten Haustiere, schmückende Bänder und Anhänger, entspannende Nackenmassagen und Glücksbringer. Alles könnte so einfach sein * gäbe es da nicht einige Engländer, die sich an den armen schottischen Clans noch zusätzlich bereichern wollen! In reimreichen Wortgefechten knöpfen sie ihnen das hart erarbeitete Geld einfach wieder ab. Schließlich ist es aber dennoch geschafft: Jeder Clan kann seinen Kredit abbezahlen und verfügt noch über etwas Eigenkapital, blickt auf eine stattliche Schafzucht und kann mit seinen eigenen Pferden, im eigenen Clan-Shirt, in die Hauptstadt reiten. Schottland hat den geforderten Wirtschaftsstatus erreicht * das muss jetzt aber auch Papst Axel XXII. einsehen!
Aber dieser Papst lässt seine Härte spüren * erst wenn sich die Schotten auch in all ihren schottischen Fähigkeiten beweisen, lässt er mit sich reden. Nichts leichter als das!
Es gibt Highlandgames! Die traditionellen Spiele Schottlands!
Die Clans können bei mehreren Aufgaben Punkte sammeln. Es gibt das Baumstammwerfen, den Stein-ins-Wasser-Weitwurf, das Wasser-Wett-Trinken, das große Seilziehen, die Ode an Schottland ist zu dichten, ein Parcours muss überwunden werden und das Bild von Nessie wird, trotz verbundenen Augen und zur Hilfenahme eines fremden Fingers, bei jedem Clan besonders naturgetreu nachgezeichnet.
Der Clan Mac Donalds (Stephan Kunz, Thomas Pölcz, Kathi Plöchl, Melanie Schmidt, Julia Matjazic) kann die Highlandgames für sich entscheiden und wird dementsprechend gefeiert.
Papst Axel XXII. bescheinigt den Schotten, rechtzeitig zum großen Abschlusslagerfeuer, ihre Unabhängigkeit. Als Zeichen dafür übergibt er ihnen die Fahne Schottlands. Als das ergreifende Lied *Scotland the brave“ angestimmt wird, ist man beinahe zu Tränen gerührt. Alles ist gut. Wir können beruhigt unsere Rückreise antreten.
05. – 14.August 2005